Donnerstag, 26. Juli 2012

Schotterpisten und Wale




Am nächsten Tag machten wir uns auf den langen Weg nach Akureyri. Unterwegs machten wir einen ersten Stopp um den Krater Grabrok anzusehen. Der Weg startet gemäss dem Beschrieb bei einer Raststätte. Ich freute mich auf einen Kaffee und dann darauf auf den Krater zu steigen. Der zweite Teil des Plans liess sich auch Umsetzten. Die Raststätte hatte schon bessere Zeiten gesehen.
Wir wählten nicht den direkten Weg, sondern fuhren über die Halbinsel Vatsenes. Unterwegs hielten wir bei einer Seehundkolonie und dem Drachenfels. Bei der Seehundkolonie gab es sogar ein „Kaffi“ mit einer Gaststube im Stile eines  Puppenhauses oder Heimatmuseum. Hier befuhren wir auch die erste längere Strecke Naturstrasse.
In Akureyri fanden wir ein gutes italienisches Restaurant. Und wenn man die Ohren etwas „Spitzte“, hörte man an jedem zweiten Tisch „Buretütsch“.
Am Tag darauf besuchten wir Christmas Garden. Der zuckersüsse Weihnachtsoverkill  das ganze Jahr. Wer Nussknacker, Christbaumkugeln und Zuckergebäck im Juli braucht, ist hier richtig. Sogar das Klohäuschen war auf Weihnachten getrimmt.


Da tat eine natürliche Attraktion wie der Godafoss (Wasserfall) richtig gut. Hier machten wir im Restaurant  einen kurzen Stopp. Dieses wurde von vielen Pauschaltouristen (entspricht gerade meinem Feindbild) „bevölkert“. Eigentlich sollte nur auf Reisen gehen dürfen, wer mindestens in seiner Muttersprache „bitte“ und „danke“ richtig anwenden kann (und bei Männer, dass sie in 9 von 10 Fällen geradeaus pinkeln können). Also gleich wieder in die Natur den Godafoss noch von der anderen Seite ansehen. Ist man mehr als 500m vom Parkplatz weg trifft man auf weniger Leute, und diese grüssen (in irgend einer Sprache dieser Welt oder durch Kopfnicken) meist auch.
Wir unternahmen dann noch eine ca. zweistündige Wanderung zu einer Höhle in der eigentlich ein Badesee ist. Anscheinend haben die Trolle unter den Vulkanen das Feuer etwas gross werden lassen. Jedenfalls ist dort zur Zeit das Wasser zum baden zu heiss. Für den Hinweg folgen wir der Wegbeschreibung in unserem Wanderbuch. Der Hinweg führte uns über einen wenig begangenen Pfad. Dies wahrscheinlich weil er in einem kuriosen Zickzackkurs durch den Birkenwald führte. Auf dem Rückweg folgten wir den neuen Wegweisern und waren fast doppelt so schnell. Dieser Umweg war auf der lokalen Übersichtskarte, die an einer Wegkreuzung stand eingezeichnet. Auf der Outdoorkarte die wir unterdessen erstanden hatten ist dieser nicht.



Am nächsten Tag mussten wir früh aus den Federn. Wir fuhren in der nahen Bucht bei Husavik zum Walewatching. Auf dem Boot wurden uns dick wattierte, warme Overalls ausgehändigt. Diese gaben wirklich warm und waren bei dem Wetter keine schlechte Idee. Für einige Touristen an der Hafenmauer waren wir die Attraktion. Ein alter Fischkutter voll mit orange – blauen Michelinmännlein. Und tatsächlich konnten wir Buckelwale aus nächster Nähe sehen. Erstaunlich wie gelassen sich diese Riesen in der Nähe des Bootes bewegten. Und es ist schn ein besonderer Moment wenn eine Schwanzflosse fast so breit wie das Boot neben einem im Meer abtaucht.

Nach dem Walewatching machten wir noch einen Besuch bei Solfataren und einem Kratersee. Auf dem Rückweg stoppten wir bei einem Rastplatz mit Freiluftbad.

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