Donnerstag, 25. Juni 2015

Der langweiligste Dad Michigans



Die Fahrt vom Bryce Canyon in Zion Nationalpark ist nicht lang, meist recht angenehm und eher Ereignislos.
Im kleinen Örtchen Orderville muss damit rechnen, dass insbesondere Deutsche recht abrupt bremsen und von der Strasse abbiegen. Hier taucht die „Bäckerei Forscher, German Bakery & Café“ auf. Und ein Stopp lohnt sich für alle „Kaugummi-Toast-Brot“ geplagten Mitteleuropäer. Richtig gutes Brot und Kuchen bis zum Abwinken. Auch das Mittagessen soll hier recht ordentlich sein. Wir liessen uns auf jeden Fall die Kaffeepause nicht nehmen.


Ein Stück weiter hielten wir an einer Tanke. Ich füllte den Tank des WoMos, putzte die Scheiben. Als ich mit dem ganzen fertig war machte ich mich wieder startklar. Ein Stück vor mir stand schon ein Weilchen ein Minivan aus Michigan und blockierte mir die Wegfahrt. Türen offen und und der Wagen menschenleer. Als kurz darauf ein Mann aus dem Shop kam und äusterst gemächlich den Van ansteuerte, starte ich den Motor und zog vor um gleich hinter ihm wegfahren zu können. Der Mann stieg ein, schnappte sich in aller Seelenruhe eine Karte und studierte diese. Einige Zeit später stieg er aus, steuerte erneut mit einem langweilerschlurfen den Shop an. Dabei gab er sich alle Mühe das WoMo, unser Winken und zusprechen er möge doch einfach zur Seite fahren zu ignorieren. Er kam kurz darauf mit einer Frau und einem Mädchen aus dem Shop. Wer denkt es gehe jetzt weiter hat sich getäuscht. Das Mädchen nahm Platz, die Frau und er schlenderten zum Shop zurück und kamen mit zwei weiteren Mädchen zurück. Er platzierte seine Orgelpfeifen mit der Methode „rede sie müde“ (und das ein Mann gegen drei Frauen!) auf der Rückbank. In der ganzen Zeit tat er so als existiere das WoMo hinter seinem Auto nicht. Während er mit seinen drei Gören plauderte, brachte die Frau einen Kalender, den sich die Eine geschnappt hat, in den Shop zurück und nahm auf dem Beifahrersitz platz. Irgendwann schloss er die Türen, schlenderte um den Wagen herum zum Fahrersitz, nahm platz, zeigte seiner Frau noch etwas auf der Karte. Professionell ignorierte er auch den röhrenden Motor eines Ford E-350 Superduty der nun einen halben Meter hinter seinem Wagen stand. Mit stoischer Ruhe wischte er etwas auf einem I-Pad herum. Kurz bevor ein umfangreicher Test der Hupe des Fords anstand, entschloss er sich doch noch seinen Zündschlüssel und Gaspedal zu benützen.

Das nächste Highlight war dann die Fahrt mit dem WoMo durch den etwas engen Zion-Mount Carmel Tunnel. Wer wie wir „Übergrösse“ hat, bezahlt $15. Beim Tunnel wird dann der Verkehr in einer Richtung angehalten, aus der Anderen kann man dann in der Mitte, auf beiden Fahrbahnen, problemlos durchfahren. Wir mussten nur eine Weile warten bis der ganze Gegenverkehr da war, ein Fahrer beschwerte sich noch beim Ranger der den Verkehr regelte, über einen anderen Fahrer, der aus Angst mit nur 5 Meilen die Stunde durch den Tunnel fuhr. Als ich endlich Fahren konnte, bestand mein Hauptproblem eher darin, die Höchstgeschwindigkeit von 25 Meilen die Stunde im leicht abschüssigen Tunnel einzuhalten. Mit eingeschalteter Motorenbremse war das dann auch einigermassen passabel möglich ohne dauernd auf der Bremse zu stehen. 


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